Patienten, die mit Low Dose Rate Brachytherapie-Boost-Therapie in Kombination mit externer Strahlentherapie behandelt werden, erreichen eine effektivere PSA-Kontrolle
Neue Original-Forschungsergebnisse des Leeds Teaching Hospitals NHS Trust (2019), die im Journal of Clinical and Translational Radiation Oncology von Elsevier veröffentlicht wurden, zeigen, dass Männer mit Prostatakrebs im mittleren und hohen Risikobereich, die mit einem Brachytherapie-Boost mit niedriger Dosisrate in Kombination mit externer Strahlentherapie (LDR-EBRT) behandelt wurden, über einen Zeitraum von fünf Jahren nach der Behandlung eine effektivere Kontrolle über ihren PSA-Wert erreichen als Männer, die mit einem Brachytherapie-Boost mit hoher Dosisrate (HDR-EBRT) behandelt wurden.
Die Dosiseskalation führt bei lokal begrenztem Prostatakrebs nachweislich zu einem verbesserten biochemischen progressionsfreien Überleben (bPFS) bzw. einer besseren Kontrolle des PSA-Werts. Die Steigerung der Dosis kann auf verschiedene Weise erfolgen: durch externe Strahlentherapie (EBRT) allein, durch Brachytherapie und durch eine Kombination beider Therapien. Mehrere Studien an Patienten mit intermediärem und Hochrisiko-Prostatakrebs haben über ein verbessertes bPFS sowohl für die Hochdosis-Brachytherapie in Kombination mit EBRT (HDR-EBRT) als auch für die permanente Seed-Brachytherapie mit niedriger Dosisrate in Kombination mit EBRT (LDR-EBRT) im Vergleich zur EBRT allein berichtet. Allerdings fehlt es an Evidenz, die LDR-EBRT direkt mit HDR-EBRT vergleicht.
Die Leeds-Studie verglich die Ergebnisse von 116 Männern, die mit LDR-EBRT behandelt wurden, und von 171 Männern, die mit HDR-EBRT therapiert wurden, über die Zeiträume 1996 bis 2007 bzw. 2007 bis 2012. Die Studie ergab, dass die Wahrscheinlichkeit einer biochemischen Progression, also eines erhöhten PSA-Wertes, bei den mit HDR-EBRT behandelten Patienten mehr als doppelt so hoch war als bei LDR-EBRT-Patienten, was bedeutet, dass mit LDR-EBRT therapierte Patienten eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine bessere Krankheitskontrolle hatten.
PSA ist ein wichtiger Prädiktor für das langfristige bPFS bei Männern, die auf Prostatakrebs behandelt werden, und ein niedriger PSA-Wert ist mit einem besseren Ergebnis verbunden.
Mit der Zunahme von diagnostiziertem Prostatakrebs und den bedeutenden Investitionen in Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms ist es wichtiger als je zuvor, dass betroffene Männer alle verfügbaren Behandlungsoptionen sowie die Gesamt- und progressionsfreien Überlebensraten recherchieren und diesbezüglich Rat suchen.