Wie schneidet die Brachytherapie im Vergleich ab?
Die LDR-Brachytherapie (Seed-Implantation) ist eine von drei radikalen* Behandlungsarten für Männer mit lokalisiertem Prostatakrebs mit niedrigem oder intermediärem Risiko. Die anderen Behandlungsmöglichkeiten sind eine Operation (radikale Prostatektomie – vollständige Entfernung der Prostata) oder eine externe Strahlentherapie.
Der Krankenhausaufenthalt ist bei der LDR-Brachytherapie kürzer, oft nur ein oder zwei Tage anstelle vieler Wiederholungsbesuche und/oder Aufenthalte, und die Genesung geht rasch vonstatten.
Die LDR-Brachytherapie ist mit weniger Komplikationen verbunden als die anderen radikalen* Behandlungen; insgesamt sind die Nebenwirkungen nicht so schwerwiegend und die betroffenen Männer können eher zu ihren gewohnten täglichen Aktivitäten zurückkehren.
* Radikal bedeutet Behandlungen, die darauf ausgerichtet sind, die Krebszellen zu entfernen oder abzutöten
Ein lokalisierter Prostatakrebs kann auf verschiedene Weise behandelt werden. Ihr Arzt wird mit Ihnen die geeigneten Optionen besprechen, basierend auf dem Stadium Ihrer Krebserkrankung, Ihrem Alter, den möglichen Nebenwirkungen, der Frage, ob sich Ihre Krankheit möglicherweise im Laufe der Zeit weiterentwickelt, und natürlich Ihren persönlichen Präferenzen. Wahrscheinlich werden bei Ihnen vor und nach der Diagnosestellung eine Reihe verschiedener Tests durchgeführt. Diese Tests dienen u. a. dazu, den Behandlungserfolg zu überwachen. Nachdem die Ergebnisse Ihrer Tests vorliegen, stehen Ihnen in der Regel mehrere Optionen zur Verfügung. Wenn Ihre Erkrankung leicht bis mittelschwer, aber noch lokalisiert (d. h. nur innerhalb der Prostata) ist, können Ihnen eine oder mehrere der unten erörterten Therapien angeboten werden.
Im Februar 2008 gab die Regierung über das National Institute of Health and Clinical Excellence (NICE) eine Leitlinie für Ärzte heraus, wie Prostatakrebs am besten zu behandeln ist(siehe NICE-Richtlinie CG 58). Für Männer mit lokalisiertem Prostatakrebs (Krebs, der sich nicht außerhalb der Prostatadrüse ausgebreitet hat) sind fünf Optionen aufgelistet.
Beobachten und Abwarten: Da Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und in den frühen Stadien möglicherweise keine Probleme verursacht, könnte Ihr Arzt vorschlagen, dass Sie abwarten, ob Veränderungen eintreten (Ihr Arzt wird Sie weiterhin im Auge behalten).
Aktive Überwachung: Das bedeutet, dass Sie keine Behandlung gegen den Krebs erhalten, aber unter genauer Beobachtung und ständiger Überwachung durch Ihren Facharzt stehen werden. Wenn es Anzeichen für ein Fortschreiten der Erkrankung gibt, wird eine radikale* Behandlung – entweder Prostatektomie, Brachytherapie oder Strahlentherapie (siehe unten) – mit Ihnen besprochen.
Die radikalen Behandlungen sind einander ähnlich in Bezug auf das langfristige krankheitsfreie Überleben, aber es gibt Unterschiede hinsichtlich der Auswirkungen auf die Lebensqualität eines Mannes.
Radikale Prostatektomie
Was ist das?
Die radikale Prostatektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die gesamte Prostata entfernt wird. Es handelt sich um eine komplexe und umfangreiche Operation.
Wie lange dauert es?
Der Patient bleibt in der Regel 3-7 Tage im Krankenhaus und wird voraussichtlich mit einem Harnkatheter (Schlauch), durch den der Urin geleitet wird, nach Hause entlassen. Es kann notwendig sein, bis zu 6 Wochen der Arbeit fernzubleiben, und das Führen eines Kraftfahrzeugs ist in der Regel 4 Wochen lang nicht möglich.
Vorteile:
- Operation – in der Regel ein einmaliger Eingriff
- Wissen, dass der Tumor entfernt wurde
Nachteile:
- Es handelt sich um einen größeren Eingriff und die Patienten müssen bis zu 1 Woche im Krankenhaus bleiben.
- Es ist nicht gut verträglich bei älteren Männern oder bei Männern, die nicht in einem guten Gesundheitszustand sind.
- Zu den Nebenwirkungen der Operation gehören Impotenz (Unfähigkeit, eine Erektion zu haben) bei einem hohen Prozentsatz der Patienten und Inkontinenz (Verlust der Harnkontrolle) bei einer kleinen Anzahl von Männern.
Externe Strahlentherapie (EBRT)
Was ist das?
Bei der EBRT werden Strahlen durch den Körper geleitet, die gezielt auf die Prostata gerichtet sind, ähnlich wie bei einer Röntgenaufnahme. Sie dient zur Behandlung von lokal begrenzten Erkrankungen und auch zur Verlangsamung der Progression von fortgeschrittenen Krebserkrankungen.
Wie lange dauert es?
Die Behandlung wird ambulant durchgeführt, wobei die Patienten 5 Tage pro Woche für 4-7 Wochen in ihr örtliches Krebszentrum kommen. Bei jedem Besuch erhält der Patient einen kleinen Teil der Strahlendosis, bis der Therapieverlauf abgeschlossen ist.
Vorteile:
- Ist bei älteren Männern einigermaßen gut verträglich.
- Man braucht nicht über Nacht im Krankenhaus zu bleiben.
- Im Vergleich zur radikalen Prostatektomie ist das Risiko einer Impotenz geringer und die Inzidenz von Inkontinenz ist gering.
Nachteile:
- Häufiges Aufsuchen des Krankenhauses über mehrere Wochen hinweg. Dies kann zu einer erheblichen Störung Ihrer normalen Routine bei der Arbeit und zu Hause führen.
- Die Wahrscheinlichkeit einer Impotenz ist erhöht.
- Es kann zu einer Vielzahl von Nebenwirkungen und Komplikationen aufgrund von Strahlenschäden am gesunden Gewebe kommen (z. B. Müdigkeit, häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen, Durchfall und rektale Reizungen oder Blutungen).
LDR-Brachytherapie
Die LDR-Brachytherapie (Seed-Implantation) – in anderen Abschnitten dieser Website ausführlich beschrieben – erfordert keinen größeren chirurgischen Eingriff.
Was ist das?
Kleine radioaktive Seeds, jeweils in der Größe eines Reiskorns, werden durch feine Nadeln in die Prostata eingebracht. Die Seeds geben bis zu 1 Jahr lang eine geringe Strahlung ab, welche die Krebszellen abtötet.
Wie lange dauert es?
Ein Krankenhausbesuch zur Behandlungsplanung und ein Krankenhausbesuch zum Einsetzen der Seeds. Zunehmend werden jedoch beide Vorgänge in einer Sitzung durchgeführt, was dann eine Übernachtung nach sich ziehen kann. In den ersten Tagen danach sollten Sie keine anstrengenden Tätigkeiten ausüben und keine schweren Lasten heben, aber danach können Sie wahrscheinlich wie gewohnt weitermachen.
Vorteile:
- Die Seeds können in der Prostata mit hoher Präzision positioniert werden.
- Jedes Seed wirkt nur auf eine kleine Fläche, und es gelangt relativ wenig Strahlung zu den nahe gelegenen Organen. Dazu gehören der Enddarm, der direkt hinter der Prostata liegt, und die Blase, die über der Drüse liegt. Daher erzeugt diese Art der Therapie voraussichtlich weniger schwerwiegende Nebenwirkungen beim Wasserlassen oder Stuhlgang als andere Behandlungsformen.
- Rascher Genesungsprozess, und die meisten Männer kehren innerhalb weniger Tage zur Arbeit und zu täglichen Aktivitäten zurück.
Nachteile:
- Gegebenenfalls sind zwei Vollnarkosen erforderlich.
- In den ersten 6 Monaten können Schwierigkeiten beim Wasserlassen auftreten.
Die LDR-Brachytherapie erfolgt in der Regel als alleinige Behandlung, kann aber unter bestimmten Umständen auch mit einer externen Strahlentherapie (EBRT) verbunden werden oder nach einer Hormontherapie, die manchmal zur Verkleinerung der Prostata eingesetzt wird, Anwendung finden.
Quellenangaben:
- Buron C, Le Vu B, Jean-Cosset J-M et al. Brachytherapy versus Prostatectomy In Localized Prostate Cancer: Results of a French Multicenter Prospective Medico-Economic Study. Int. J. Radiation Oncology Biol. Phys. 2007, Vol. 67, No. 3, Pp. 812-822
- Frank SJ, Pisters LL, Davis J et al. An Assessment of Quality of Life Following Radical Prostatectomy, High Dose External Beam Radiation Therapy and Brachytherapy Iodine Implantation as Monotherapies for Localized Prostate Cancer. J Urol 2007. Vol. 177, 2151-2156
- Langley SEM, Laing R. Prostate brachytherapy has come of age: a review of the technique and results BJU International 2002;89:241-249
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